Deutsche Bischofskonferenz lobt geplante Pflegereform

Die Deutsche Bischofskonferenz sieht die von der neuen Bundesregierung angestrebte Pflegereform positiv. Es sei zu begrüßen, dass sie im Koalitionsvertrag Belange pflegender Angehöriger in den Blick nehme, erklärte der Berliner Erzbischof Heiner Koch am Montag. Der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Bischofskonferenz äußerte sich zum Internationalen Tag der Pflege am selben Tag.
Mit Blick auf die Reform von Pflegezeitgesetz und Familienpflegezeitgesetz sagte Koch: "Es ist im Sinne pflegender Angehöriger, dass die Koalition anstrebt, diese Gesetze zusammenzuführen, die Freistellungsansprüche flexibler zu gestalten und den Kreis der Berechtigten zu erweitern." Die Einbeziehung von Nachbarn und Freunden erkenne die Bereitschaft von Menschen an, sich um ihre Nächsten zu kümmern. Die Kirche unterstütze in diesem Zusammenhang auch Überlegungen, ein Pflegegeld einzuführen.
Pflegende Angehörige von "überragender Bedeutung"
"Pflegende Angehörige haben mithin eine überragende Bedeutung", betonte Koch. "Sie brauchen Unterstützung und Ausgleich für ihre Mehrfachbelastung, professionelle Hilfesysteme, öffentliche Anerkennung und Absicherung."
Der Erzbischof empfahl der neuen Regierung, die Expertise von Sozialverbänden wie dem Deutschen Caritasverband sowie die Erfahrungen Betroffener in die Reformpläne einzubeziehen. Der Caritasverband hatte unter anderem empfohlen, Tages- und Kurzzeitpflegeplätze auszubauen und für eine bessere Vernetzung der Angebote zu sorgen.
"Aber auch wir sind als Dienstgeberin herausgefordert, für passende Lösungen Sorge zu tragen, wenn Mitarbeitende Angehörige pflegen", so Koch. So könnten "Pfarrgemeinden Orte sein und immer mehr werden, wo Pflegende sich vernetzen können und sollen". (KNA)