"Ich vermisse sein Lächeln" – Kardinal erinnert an Papst Franziskus

Einen Monat nach dem Tod von Papst Franziskus hat Kardinal Konrad Krajewski, Almosenmeister und enger Vertrauter des Papstes, bei einer Gedenkmesse in der Kapelle von Santa Marta an den verstorbenen Pontifex erinnert. "Ich vermisse sein Lächeln, seine spontanen Witze und seine einfachen Ratschläge, die für das ganze Leben bleiben", sagte Krajewski am Mittwoch in seiner Predigt.
Der Almosenmeister würdigte Franziskus als einen Papst, der sich stets an der Logik des Evangeliums orientiert habe. Bei Entscheidungen habe ihn die Frage geleitet, was Jesus an seiner Stelle getan hätte, so der Kardinal, der als Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der Nächstenliebe das Amt eines Sozialbeauftragten im Vatikan innehat. Deshalb sei ihm die Nähe zu den Armen besonders wichtig gewesen. Krajewski erzählte in diesem Zusammenhang von "schwer verständlichen" Briefen, die Franziskus an das Almosenbüro schickte – mit der Anmerkung: "Du weißt, was zu tun ist." Als Krajewski ihn dann fragte, was gemacht werden solle, war die Antwort des Papstes: "Löse alle deine Probleme nach dem Evangelium".
"Wollt ihr einen Kaffee trinken?"
Krajewski erinnerte auch daran, dass er regelmäßig vor den Reisen des Papstes obdachlose Menschen zu ihm brachte: "Bevor er abreiste, wollte er immer noch einmal die Armen von Santa Marta sehen. Ich fuhr mit dem Kleinbus um die Basilika herum und kam zu den Leuten, die gerade erst aufgewacht waren. Ich fragte: 'Wollt ihr einen Kaffee trinken?' Und brachte sie dann zum Papst."
Der Gottesdienst wurde gemeinsam mit Kardinal Artur Roche, Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst, und dem polnischen Erzbischof Grzegorz Ryś in der Kapelle der Casa Santa Marta gefeiert, wo Franziskus seit Beginn seines Pontifikats bis zu seinem Tod am Ostermontag gewohnt hatte. (mtr)