Vier Bischöfe: Machen auch bei künftigem Synodalgremium nicht mit
Die (Erz-)Bischöfe Gregor Maria Hanke, Stefan Oster, Rudolf Voderholzer und Rainer Maria Woelki wollen auch an einem künftigen synodalen Gremium in Deutschland nicht teilnehmen. Das teilten die vier Bischöfe in einem Brief an das Präsidium des Synodalen Ausschusses mit, der katholisch.de vorliegt. "Wir müssen feststellen: Hier beschließt ein Gremium, welches keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz für sich in Anspruch nehmen kann, dass alle Diözesanbischöfe Deutschlands, also auch wir, in einem künftigen Gremium Mitglieder sein sollen", heißt es in dem Schreiben, das auf den 19. Mai datiert ist.
Die Bischöfe beziehen sich auf einen Beschluss des Synodalen Ausschusses, der bei seiner letzten Sitzung einem Satzungsentwurf für ein künftiges synodales Gremium auf Bundesebene zugestimmt hatte. Dieser sieht unter anderem vor, dass alle 27 Mitglieder des Ständigen Rates darin vertreten sein sollen. "Dies nehmen wir mit Verwunderung zur Kenntnis und bitten darum, künftig deutlich zu machen, dass dem 'synodalen Ausschuss' lediglich 23 Diözesanbischöfe angehören."
Bischöfe wollen "römische Synodalität" in ihren Bistümern fördern
Hanke, Oster, Voderholzer und Woelki betonten, sie würden sich "weder als Mitglied noch als Träger des synodalen Ausschusses" betrachten und seien es "de iure auch nicht". Das Gremium werde vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und einem "dafür gegründeten Verein einiger Bistümer in Deutschland" getragen. Sie erklärten, sie würden "weiterhin alles daran setzen, die römische Synodalität in unseren Bistümern zu fördern". Dazu gehört aus Sicht der vier Bischöfe: "Dialog, gemeinsames Hören auf den Heiligen Geist, freimütiges Sprechen, Beratung, geschützte Räume und Strukturen für Beratungsprozesse, Vergewisserung der gemeinsamen Grundlagen in Glaube und Lehre der Kirche und die Überzeugung, dass die gemeinsame Feier der Eucharistie 'Quelle und Höhepunkt' nicht nur des christlichen Lebens im Allgemeinen, sondern gerade auch Quelle und Höhepunkt echter katholischer Synodalität ist."

Bei der vergangenen Sitzung des Synodalen Ausschusses in Magdeburg wurden die Grundlagen für ein neues synodales Gremium auf Bundesebene gelegt.
Die Bischöfe bezeichneten darüber hinaus die Vorbereitungen eines nationalen synodalen Gremiums als "nicht zielführend" und verwiesen auf "Stoppschilder" des Vatikans. So habe der Heilige Stuhl im Juli 2022 deutlich gemacht, dass der Synodale Weg nicht befugt sei, Bischöfe und Gläubige zur Annahme neuer Leitungsformen zu verpflichten. Die Kurienkardinäle Pietro Parolin, Luis Francisco Ladaria Ferrer und Marc Ouellet hätten im Januar 2023 erklärt, dass "weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine Bischofskonferenz die Kompetenz haben, den 'Synodalen Rat' auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzurichten."
Die Kurienkardinäle Pietro Parolin, Víctor Manuel Fernández und Robert Francis Prevost hätten zudem im Februar 2024 deutlich gemacht, dass der Synodale Ausschuss kirchenrechtlich nicht legitimiert sei und die Bischofskonferenz dessen Trägerschaft nicht übernehmen könne. "Daran ändert auch die Duldung der Mitarbeit von Bischöfen an der Arbeit dieses Gremiums nicht, die bei dem Gespräch mit Vertretern der Römischen Kurie am 22. März 2024 erzielt wurden."
Bischöfe hatten Ausschuss immer wieder kritisiert
Hanke, Oster, Voderholzer und Woelki hatten sich immer wieder kritisch zum Synodalen Ausschuss geäußert und mehrfach betont, nicht an den Sitzungen teilnehmen zu wollen. Zuletzt erklärten sie im Anschluss an die Weltsynode im November 2024: "Auf den in der römischen Synode angestoßenen Weg sind auch die vier Bischöfe gerne bereit, sich mit ihren Mitbrüdern im Bischofsamt und mit möglichst vielen anderen Beteiligten aus möglichst allen kirchlichen Gruppierungen neu einzulassen." Dabei solle die Frage leitend sein, welche Formen und Strukturen den Gläubigen in Deutschland dabei helfen würden, "ein Volk von Jüngern und Missionaren zu sein, die gemeinsam unterwegs sind".
Der Synodale Ausschuss versteht sich als Arbeitsgremium, das die Beschlüsse und Eingaben des Synodalen Wegs aufgreift und weiterentwickelt. Eines der Hauptziele des Synodalen Ausschusses ist es laut Satzung "bis spätestens März 2026" die Einrichtung eines synodalen Nachfolgegremiums vorzubereiten. Auf ausdrücklichen Wunsch des Vatikans verzichtet der Synodalen Weg auf den Namen "Synodaler Rat" für dieses Gremium. (cbr)