Hanke, Oster, Voderholzer und Woelki wollen nicht mitmachen

Laiengremien kritisieren Absage von vier Bischöfen an Reformgremium

Veröffentlicht am 23.05.2025 um 18:28 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Mitbestimmung versus kirchenrechtliche Vorbehalte: Die Bischöfe Hanke, Oster, Voderholzer und Woelki lehnen erneut die Beteiligung an einem Synodalen Gremium ab. Dafür ernten sie Widerspruch von der Kirchenbasis.

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Die erneute Absage vier deutscher Bischöfe, an einem Synodalem Gremium auf Bundesebene teilzunehmen, stößt auf weitere Kritik. "Wir halten diesen Schritt für einen weitergehenden Rückzug aus dem gemeinsamen zentralen Reformprozess der Kirche in Deutschland", schreiben die Vorsitzenden der Diözesanräte von Köln, Regensburg, Eichstätt und Passau in einer Stellungnahme, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Die Absagen seien fatal, so die gewählten Laien-Vertreter. Denn die Kirche in Deutschland habe sich auf einen hoffnungsvollen Weg in die Zukunft gemacht – "im Hören auf das Evangelium und aufeinander".

Am Donnerstag war ein Brief öffentlich geworden, in dem die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) erneut dem sogenannten Synodalen Ausschuss eine Absage erteilen. Die von diesem Ausschuss angestrebte Gründung eines Synodalen Gremiums auf Bundesebene, das mehr Mitbestimmung ermöglichen soll und dem auch alle Ortsbischöfe angehören sollen, lehnen sie ab und sehen dafür auch "keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz" beim Ausschuss. Das Schreiben an die Präsidenten des Synodalen Ausschusses, Bischof Georg Bätzing und Irme Stetter-Karp, ist auf den 19. Mai datiert.

Weitere Reaktion am Montag erwartet

Am Freitagmittag hatte bereits der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, die Äußerung der Bischöfe als "Rückschritt" bezeichnet. Stetter-Karp und Bätzing wollen sich am Montag zu dem Brief äußern.

Die vier Laienvertreter betonen in ihrer Stellungnahme: "Wer grundsätzliche Bedenken hat, sollte diese in den Gestaltungsprozess einbringen und nicht den Gesprächen fernbleiben". Synodalität auch auf nationaler Ebene sei kirchlich geboten. Bischöflichen Autorität werde nicht angetastet, da es sich beim dem Synodalen Gremium um ein beratendes Organ handeln solle: "Synodalität bedeutet nicht den Verlust von Überzeugungen, sondern das gemeinsame Ringen um Wahrheit und Vertrauen". Die Laien-Vertreter kündigen an, das Gespräch mit den Bischöfen suchen zu wollen.

Der aktuell aus 70 Mitgliedern bestehende Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von der Deutschen Bischofskonferenz und dem ZdK gestarteten Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Anfang Mai hatten Bischöfe und Laien aus ganz Deutschland bei einer zweitägigen Sitzung des Synodalen Ausschusses erste Richtungsentscheidungen für eine Satzung getroffen. Auf deren Grundlage könnte ein Synodales Gremium auf Bundesebene entstehen, in dem die Gespräche zwischen Bischöfen und Laien verstetigt werden. (KNA)