Leo XIV. hält erstmals Mittagsgebet vom Fenster der Papstwohnung
Erstmals seit seiner Wahl hat Leo XIV. vom Fenster der Papstwohnung im Vatikan das Mittagsgebet geleitet. In einer kurzen Ansprache dankte er Zehntausenden auf dem Petersplatz versammelten Pilgern für ihre Zuneigung und bat sie, für ihn zu beten. Das in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten als "Regina Caeli" bezeichnete Gebet hatte Leo XIV. in der Vorwoche noch vom Segnungsbalkon in der Fassade des Petersdoms gehalten.
In seiner Ansprache sagte der Papst: "In allem, wozu der Herr uns beruft, auf unserem Lebensweg wie auch auf unserem Glaubensweg, fühlen wir uns bisweilen unzulänglich. Doch gerade das Evangelium des heutigen Sonntags sagt uns, dass wir nicht auf unsere Kräfte schauen sollen, sondern auf die Barmherzigkeit des Herrn, der uns erwählt hat, in der Gewissheit, dass der Heilige Geist uns leitet und uns alles lehrt."
Nach seinen Ausführungen zur Bibel rief er dazu auf, um "Mut und Ausdauer" für jene zu bitten, die sich "für den Dialog und die ernsthafte Suche nach Frieden einsetzen." Auf jüngste Spekulationen über mögliche Friedensverhandlungen für die Ukraine im Vatikan ging der Papst nicht ein. Ohne Länder zu nennen sagte er: "Unser Gebet umfasst alle Völker, die unter Kriegen leiden."
Erinnerung an "Laudato si"
Mit Nachdruck würdigte Leo XIV. die von seinem Vorgänger Franziskus vor zehn Jahren veröffentlichte Umweltenzyklika "Laudato si". Sie habe zahlreiche Initiativen hervorgebracht, denen es darum gehe den Schrei der Erde und den Schrei der Armen zu hören. Er ermutigte alle, die sich in diesem Sinne engagierten.
Ferner erinnerte der Papst an den weltweiten Gebetstag für die Kirche in China, der am Vortag begangen wurde. Er sei ein Zeichen der Sorge und der Zuneigung für die Katholiken in China und ihre Einheit mit der weltweiten Kirche. Leo XIV. rief dazu auf, dafür zu beten, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen "starke und freudige Zeugen des Evangeliums" sein könnten. (KNA)