"Die schönste Zeit meines Lebens"

Jüngster Kardinal scherzt über Telefonverbot beim Konklave

Veröffentlicht am 26.05.2025 um 11:36 Uhr – Lesedauer: 

Rom/Sydney ‐ Mit 45 Jahren ist Mykola Bychok der jüngste Kardinal im Kollegium. Für ihn war die Wahl von Leo XIV. das erste Konklave. Nun spricht er darüber, wie er die Zeit ohne Smartphone und Technik erlebt hat.

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Zweieinhalb Tage ohne Smartphone? Für die meisten unvorstellbar – nicht aber für den jüngsten Kardinal der katholischen Kirche, Mykola Bychok. Der 45-Jährige bezeichnete das Telefonverbot während des Konklaves als "die schönste Zeit meines Lebens". Wie ein Videoclip des australischen Fernsehsenders ABC vom Sonntag zeigt, ermutigte der ukrainische griechisch-katholische Bischof die anwesenden Journalisten bei einer Pressekonferenz, es selbst einmal auszuprobieren: "Versuchen Sie, Ihr Telefon mindestens 24 Stunden lang auszuschalten. Meins war zweieinhalb Tage aus", scherzte er. 

Das führte, wie er scherzhaft anfügte, zu "sehr vielen Nachrichten", deren Beantwortung einige Zeit gebraucht habe. Zugleich betonte Bychok, das Telefonverbot habe geholfen, innere Klarheit zu finden: "Während des Konklaves war ich völlig in Frieden." Gründe seien die Stille und das Gebet gewesen. 

Film war keine richtige Vorbereitung 

Bychok äußerte sich auch zum Film "Konklave", der im vergangenen Jahr erschienen war. Zwar habe er ihn gesehen, doch sei er letztlich keine echte Vorbereitung auf sein erstes und echtes Konklave gewesen. "Eigentlich war der Film umstritten – besonders in Bezug auf das Gebet", erklärte er. Man sehe die Kardinäle im Film nicht gemeinsam beten, was aber im echten Konklave ein wichtiger Faktor sei. "Die Hauptaufgabe der Kardinäle – und auch der Priester – besteht darin, das Wort Gottes zu verkünden, nicht darin, sich einer Partei anzuschließen." 

Zum neu gewählten Papst Leo XIV. sagte Bychok, er werde für dessen Dienst beten. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass das Pontifikat Frieden für die Ukraine und die Welt bringen werde. Bychok war Anfang Oktober von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt und beim Konsistorium ins Kardinalskollegium aufgenommen worden. Mit 44 Jahren war er der Jüngste unter den neu ernannten Purpurträgern und zählt zu den jüngsten Kardinälen der Neuzeit. Der Redemptoristenpater leitet seit Juli 2021 die ukrainische Eparchie im australischen Melbourne. (mtr)