"Wir werden uns nicht vom Papst trennen", aber...

Kardinal Marx: Einheit der Kirche muss immer wieder errungen werden

Veröffentlicht am 27.05.2025 um 11:39 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Die Suche nach Einheit ist eine konstante Aufgabe der Kirche: Kardinal Reinhard Marx betont, dass es für Katholiken keine Einheit ohne den Papst gebe. Es komme aber nicht nur auf ihn an.

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Laut dem Münchner Kardinal Reinhard Marx ist die Einheit der Kirche eine konstante Aufgabe durch die Kirchengeschichte hindurch. Die Einheit der Kirche müsse immer wieder errungen werden, sagte Marx am Sonntag im Münchner Liebfrauendom. Für Katholiken sei klar, dass es keine Einheit ohne den Papst gebe. Gleichzeitig sei das synodale Prinzip in der Kirche immer wichtig gewesen und werde das auch bleiben. Marx äußerte sich anlässlich eines Dankgottesdiensts zur Wahl Leos XIV. zum Papst.

Der Münchner Erzbischof betonte, dass schon unter den Urchristen vor allem Uneinigkeit herrschte. "Sie mussten die Einheit immer wieder suchen und erringen." Die Diskussionen seien damals viel heftiger gewesen als in der Kirche heute. Beim sogenannten Apostelkonzil sei ein entscheidender Durchbruch gelungen, als beschlossen wurde, dass man nicht Jude sein muss, um Christ zu werden: Dass Gott alle Menschen zu einem neuen Volk sammle, habe von Anfang an die Faszination des Christentums ausgemacht, so Marx.

Die Einheit mit dem Papst gehöre "zur Substanz des katholischen Glaubens". Wie diese Einheit zustande komme, "da sind die Päpste und Bischöfe und die Zeuginnen und Zeugen im Volk Gottes immer wieder neue Wege gegangen", sagte Marx. Mit Blick auf weltkirchliche Debatten über Reformanliegen aus Deutschland erklärte er: "Wir werden uns nicht vom Papst trennen." Es brauche jedoch ein gemeinsames Suchen. Für den neuen Papst Leo XIV. sei das Dienstamt der Einheit ein ganz wichtiger Punkt. Aber: "Wir dürfen ihn nicht allein lassen. Es kommt nicht nur auf den Papst an." Am Ende stünden alle Katholiken zusammen im Zeugnis für die Osterbotschaft. (KNA)