Ungewöhnlich, dass sich eine Schriftstellerin offen zur Kirche bekenne

Für kirchliches Engagement: Autorin Bossong erhält Edith-Stein-Preis

Veröffentlicht am 30.05.2025 um 15:33 Uhr – Lesedauer: 

Göttingen ‐ In ihren Werken schreibe sie über Situationen in der Welt, in denen man Jesus Christus begegnen könne – nun soll die Schriftstellerin Nora Bossong mit dem Edith-Stein-Preis ausgezeichnet werden. Auch einen Termin für die Verleihung gibt es schon.

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Die Schriftstellerin und Katholikin Nora Bossong (43) erhält den mit 5.000 Euro dotierten Edith-Stein-Preis. Das gab der Göttinger Edith-Stein-Kreis während seiner Mitgliederversammlung bekannt, wie eine Sprecherin der Katholischen Kirche im Dekanat Göttingen am Freitag mitteilte. Es sei ungewöhnlich, dass sich eine Schriftstellerin offen zur Kirche bekenne, erklärte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Heinrich Detering. Bossong schreibe in ihren Werken über Situationen in der Welt, in denen man Jesus Christus begegnen könne. Die Auszeichnung soll am 26. Oktober in Göttingen überreicht werden.

Bossong wurde 1982 in Bremen geboren und studierte unter anderem in Leipzig und Berlin. 2006 veröffentlichte sie ihren ersten Roman "Gegend". Weitere Romane sind "Gesellschaft mit beschränkter Haftung" (2012), "Schutzzone" (2019) und #Reichskanzlerplatz" (2024). In dem Gedichtband "Sommer vor den Mauern" (2011) nimmt sie Bezug auf die Kirche Sankt Paul vor den Mauern in Rom. Bossong ist laut Mitteilung stark engagiert in ihrer Berliner Kirchengemeinde und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

Der Edith-Stein-Preis wird alle zwei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, die sich durch herausragendes, grenzüberschreitendes Engagement in sozialen, politischen oder gesellschaftlichen Bereichen auszeichnen. Das Preisgeld soll einer Einrichtung zugutekommen, die im Sinne Edith Steins wirkt, einer 1942 in Auschwitz ermordeten Philosophin und Ordensfrau. Zwischen dem Verein und der katholischen Kirche in der Region gibt es eine enge Verbindung. (KNA)