Fortschritte und Verbesserungsbedarf bei Thema Missbrauch

Erster Bericht zur Aufarbeitung im Bistum Essen mit gemischter Bilanz

Veröffentlicht am 02.06.2025 um 12:23 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ Lob und Kritik: Die Aufarbeitungskommission für Missbrauch im Bistum Essen hat ihren ersten Jahresbericht vorgelegt. Die Experten sehen Fortschritte, aber auch Verbesserungsbedarf.

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Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt (UAK) im Bistum Essen hat ihren ersten Bericht vorgelegt und eine gemischte Jahresbilanz gezogen. Einerseits gebe es Fortschritte, heißt es in dem am Montag vorgestellten Bericht für 2024. Die Diözese habe die Ansprechstelle für Betroffene neu organisiert und sei aufgeschlossen für eine Aufarbeitung. Zugleich gebe es Verbesserungsbedarf, etwa bei der Transparenz gegenüber Betroffenen. "Wir erleben eine konstruktive Bistumsleitung und engagierte Mitarbeitende, wir sehen aber in Einzelfällen auch Überforderung und Ratlosigkeit", so der Vorsitzende der UAK Essen, Ludger Schrapper.

Die im Oktober 2023 eingesetzte UAK soll die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Diözese weiter vorantreiben. Die acht Kommissionsmitglieder wurden von der NRW-Landesregierung, dem Betroffenenbeirat im Bistum Essen und der Diözese selbst entsandt. Das Gremium geht zurück auf eine Vereinbarung zwischen dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Die UAK wird nach eigenen Angaben ihre Arbeit zunächst bis Ende 2026 fortsetzen und nachverfolgen, wie die Empfehlungen aus der im Februar 2023 vorgestellten Missbrauchsstudie für das Bistum Essen umgesetzt werden. Zudem werde sie weiterhin konkrete Einzelfälle durch Sichtung von Akten überprüfen. (KNA)