Timmerevers erhofft sich von Leo XIV. ökumenischen Brückenschlag
Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers erhofft sich von Papst Leo XIV. einen ökumenischen Brückenschlag – "in Demut, im Hören auf das Wort Gottes, mit einem offenen Herzen für die Vielfalt christlichen Glaubens", schreibt Timmerevers in einem Gastkommentar für die evangelische Wochenzeitung "Der Sonntag". In einer Zeit, in der die Kirchen gemeinsam an Relevanz verlören, wachse die Verantwortung, das Verbindende stärker zu leben als das Trennende zu beklagen.
In der Wahl von Leo XIV. sieht der Bischof von Dresden-Meißen "einen Moment von weltkirchlicher Bedeutung – nicht nur für Katholikinnen und Katholiken, sondern für alle, die auf eine glaubwürdige Stimme der Hoffnung und Orientierung warten". Die ersten Worte, die der Papst nach seiner Wahl gesagt habe – "Der Friede sei mit euch" – seien mehr als eine liturgische Formel: "Es sind die Worte des Auferstandenen, gesprochen in eine Welt voller Spaltungen, Ängste und Kriege. Tröstlich und zugleich programmatisch."
Mit dem neuen Papst verbindet sich laut Timmerevers die große Aufgabe, als Brückenbauer Polarisierungen entgegenzutreten. "Kirche ist dann glaubwürdig, wenn sie Einheit nicht mit Gleichmacherei verwechselt." Wo die Vielfalt von Kulturen, Frömmigkeitsstilen und Lebenswirklichkeiten ernst genommen werde, könne echte Einheit entstehen – "also Einheit in Vielfalt, getragen vom Evangelium". (stz)