Unmut wegen Alter Messe: Bischof verschiebt Einschränkung

Die für den 8. Juli angekündigte Einschränkung der Alten Messe in der US-amerikanischen Diözese Charlotte sorgt seit Wochen für Unmut. Statt in vier Kirchen sollen Katholiken künftig nur noch in einer die Messe nach dem Römischen Messbuch von 1962 feiern dürfen. Doch die Einschränkungen wurden nun vom Ortsbischof verschoben, wie aus der bistumseigenen Zeitung "Catholic News Herald" vom Dienstag hervorgeht. Die Regelung soll demnach erst am 2. Oktober, dem ebenso vom Vatikan vorgesehenen und vorgeschlagenen Termin, in Kraft treten.
Die Verschiebung geht auf einen gemeinsamen Antrag von vier Geistlichen zurück. Sie baten den Bischof um mehr Zeit, um ihre Gläubigen auf die Veränderungen vorzubereiten und die eigens dafür vorgesehene Kapelle in Mooresville rechtzeitig instand zu setzen. Dort soll künftig die Liturgie gemäß den Messbüchern von 1962 gefeiert werden.
Mehr Zeit für den Übergang
Derzeit wird die zwischen den Metropolregionen Charlotte und Triad gelegene Kapelle umfassend renoviert. Die Diözese trägt die Kosten in Höhe von rund 700.000 US-Dollar. "Der neue Termin lässt mehr Zeit für den Übergang und die Renovierung der Kapelle, die für die Gemeinde der Traditionellen Lateinischen Messe vorgesehen ist", schrieb Bischof Martin am Dienstag in einer E-Mail an die Priester.
Bisher wurde die Alte Messe in vier Pfarrkirchen gefeiert. Das vatikanische Gottesdienstdikasterium hatte den Gemeinden eine vorübergehende Verlängerung erteilt, die am 2. Oktober ausläuft. Die Diözese werde jedoch keine weitere Verlängerung beantragen, so Martin. Ab Oktober sollen demnach zwei Sonntagsmessen sowie Feiertagsgottesdienste nach den Messbüchern von 1962 in der neuen Kapelle gefeiert werden. "Sollte der Vatikan in der Zwischenzeit offizielle Änderungen an Traditionis custodes vornehmen, wird sich die Diözese an diese Anweisungen halten", betonte der Bischof.
Papst Franziskus hatte 2021 mit dem Motu Proprio "Traditionis custodes" die von seinem Vorgänger Benedikt XVI. vorgenommene Liberalisierung der Feier der vorkonziliaren Liturgie rückgängig gemacht. Damit stellte das Kirchenoberhaupt neue und vor allem strengere Bedingungen, die in der Folge vom zuständigen Gottesdienstdikasterium unter Kardinal Arthur Roche noch verschärft wurden. (mtr)