Zahlenmäßig kleinste deutsche Diözese

Erstmals seit 1987: Zwei Priesterweihen im Bistum Görlitz

Veröffentlicht am 06.06.2025 um 12:54 Uhr – Lesedauer: 

Görlitz ‐ Priesternachwuchs ist rar: 38 Jahre ist es her, dass im Bistum Görlitz zuletzt mehr als ein Priester geweiht wurde. Am Samstag ändert sich das in der Kathedrale Sankt Jakobus. Zwei Anfang 30-Jährige empfangen die Weihe.

  • Teilen:

Erstmals seit 1987 werden am Samstag im Bistum Görlitz gleich zwei junge Männer zu Priestern geweiht. Es sind der 30-jährige Roland Pisarek und der 32-jährige Johannes Ehme, wie das Bistum mitteilte. Die Weihe im zahlenmäßig kleinsten deutschen Bistum findet in der Kathedrale Sankt Jakobus in Görlitz durch Bischof Wolfgang Ipolt statt. In den Jahren zuvor wurde jeweils entweder kein oder nur ein Priester geweiht. Das Bistum zählt gut 28.000 Katholiken.

Beide Männer haben vor ihrem Theologiestudium eine Ausbildung abgeschlossen. Pisarek, der mit einer Schwester in Nürnberg aufgewachsen ist, wurde nach der zehnten Klasse Chemikant und später Chemielaborant. Doch den Wunsch, Priester zu werden, hegte er schon seit der Kindheit, wie er der Kirchenzeitung "Tag des Herrn" sagte: "Ich hatte eine Kinderbibel, in der ich mir viel die Bilder angeschaut und versucht habe, damit zu beten." Für Pisarek ist nach eigenen Worten die Feier der Liturgie zentral; auch will er ein Treffen für junge Erwachsene ins Leben rufen.

Ehme wuchs in Görlitz auf und wurde zunächst Metallbauer. Nach einer Fachausbildung zum Maschinenbau-Techniker habe ihn der Gemeindereferent ermutigt, Theologie zu studieren. Er freue sich sehr auf die Weihe, sagte aber auch: "Mit der Übernahme des Zölibats bleibt eine Leerstelle zurück. Eine Familie hätte ich schon gerne gehabt." (KNA)