Papst Leo XIV. will Suche nach Osterdatum für alle Christen fortsetzen
Papst Leo XIV. hat das Angebot seines Vorgängers Franziskus wiederholt, ein gemeinsames Osterdatum für alle Kirchen zu suchen. Bei einer Begegnung mit Gelehrten und Geistlichen aus Kirchen des Westens und des Ostens sagte er am Samstag im Vatikan: "In diesem Jahr, in dem alle Christen Ostern am selben Tag gefeiert haben, möchte ich die Offenheit der katholischen Kirche für die Suche nach einer ökumenischen Lösung bekräftigen, die eine gemeinsame Feier der Auferstehung des Herrn begünstigt."
Anlass der Begegnung war ein viertägiges Symposium an der Päpstlichen Universität "Angelicum" in Rom unter dem Titel "Nizäa und die Kirche des dritten Jahrtausends: Auf dem Weg zur katholisch-orthodoxen Einheit". Bei der hochkarätig besetzten theologischen Tagung ging es um das Konzil von Nizäa im Jahr 325. Dieses Konzil hatte die Glaubensgrundlagen der Christen definiert, seine Beschlüsse sind bis heute für fast alle christlichen Kirchen verbindlich.
Der vom Konzil vor 1.700 Jahren festgeschriebene gemeinsame Ostertermin ging jedoch in späteren Jahrhunderten wegen einer Kalenderreform in den westlichen Kirchen verloren. Nur in manchen Jahren, so auch in diesem Jahr, fällt Ostern in den östlichen und westlichen Kirchen auf denselben Tag.
"Mehrere konkrete Lösungen"
Leo XIV. sagte, es seien schon "mehrere konkrete Lösungen" vorgeschlagen worden, die es unter Wahrung des Prinzips von Nizäa ermöglichen würden, das höchste Fest der Christen gemeinsam zu feiern. Welchen er sich konkret vorstellt, sagte er nicht.
Zum theologischen Erbe des Konzils von Nizäa führte der Papst aus: "Es ist nicht nur ein Ereignis der Vergangenheit, sondern ein Kompass, der uns weiterhin zur vollen sichtbaren Einheit aller Christen führen muss. Das Erste Ökumenische Konzil ist grundlegend für den gemeinsamen Weg, den Katholiken und Orthodoxe seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil zusammen beschreiten."
Das Jubiläum von Nizäa sei "eine einzigartige Gelegenheit, um zu betonen, dass das, was wir gemeinsam haben, quantitativ und qualitativ viel stärker ist als das, was uns trennt", so der Papst. (KNA)