Erzbischof Burger ruft zu Solidarität mit Ukraine auf

Zum Abschluss seine Ukraine-Besuchs hat der deutsche Caritas-Bischof Stephan Burger zu Solidarität mit dem Land aufgerufen. "Wir haben als Kirche in Deutschland die Verantwortung, immer wieder Zeugnis davon abzugeben, welche Ungerechtigkeit und welches Leid durch den russischen Angriffskrieg den Menschen zugefügt wird", sagte Burger am Samstag.
Während seiner einwöchigen Reise informierte sich der Freiburger Erzbischof laut Angaben der Deutschen Bischofskonferenz über die karitative Arbeit in der Ukraine. Begleitet wurde er demnach unter anderen von Oliver Müller, Vorstandsmitglied des Deutschen Caritasverbandes und Leiter von Caritas international.
Gespräche mit dem Papstbotschafter
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew traf Erzbischof Burger den Papstbotschafter in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, und den römisch-katholischen Erzbischof von Kyjiw-Schytomyr, Vitaliy Krywyzkiy. In den Gesprächen sei die Verbundenheit der Kirche in der Ukraine mit den Partnern aus Deutschland deutlich geworden. Zugleich hätten die ukrainischen Vertreter gebeten, in dieser Verbundenheit nicht nachzulassen. Nur eine europäische Geschlossenheit könne zu einem gerechten Frieden führen.
Erschüttert zeigte sich der Erzbischof von persönlichen Schicksalen, mit denen er im Verlauf der Reise konfrontiert wurde. "Das Meer von Fotos der Getöteten am Maidan-Platz und der Gedenkmauer zerreißt einem das Herz", sagte er bereits am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg. Die Fotos machten deutlich, "wie der Krieg die Zukunft von so vielen Menschen und Familien zerstört".
Caritas international-Chef Müller berichtete, dass die Finanzierung der Caritas-Arbeit in der Ukraine zunehmend schwierig werde. Die Spenden seien zurückgegangen, öffentliche Gelder würden gekürzt. "Für 2025 sind wir noch vorsichtig optimistisch. Nächstes Jahr könnte es kritisch werden." Trotzdem solle das Engagement fortgesetzt und erweitert werden. "In 67 Zentren im Land erreicht die Caritas Notleidende.(KNA)