Bischof: Leo XIV. war Impulsgeber in Missbrauchsprävention

Der Vorsitzende der peruanischen Bischofskonferenz, Bischof Carlos García Camader, hat Papst Leo XIV. als zentralen Impulsgeber für die Missbrauchsprävention in seinem Land gewürdigt. Der heutige Pontifex sei damals als Bischof von Chiclayo maßgeblich an der Errichtung erster Schutzprotokolle für Betroffene beteiligt gewesen, sagte Camader im Interview mit "Vida Nueva" (Dienstag).
Bereits 2016 habe Prevost unter anderem als erster Vorsitzender der Bischöflichen Kommission zum Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Erwachsenen agiert – lange bevor das Thema breitere Aufmerksamkeit im Land erhielt. Als Kirchenrechtler verstehe er das Thema daher sehr gut. Deshalb habe er wesentlich dazu beigetragen, die kirchliche Haltung im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen zu prägen, so Camader. "Mit ihm begannen wir zu klären, wie man mit Vorwürfen umgeht, wie man sie einordnet und wohin man sie lenkt. Auch wenn der Fall Sodalicio sinnbildlich war, heißt das nicht, dass es keine weiteren gibt."
Vorwürfe wurden zurückgewiesen
Darüber hinaus sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, in Peru sei man glücklich über die Wahl Prevosts zum Kirchenoberhaupt. Peru habe daher eine größere Verantwortung, für den Papst zu beten. "Wir wissen aber auch, dass wir im Herzen der Kirche und im Herzen des Pontifex stehen”, so Camader.
Nach der Wahl von Leo XIV. zum Papst warfen ihm Initiativen von Missbrauchsbetroffenen Versäumnisse im Umgang mit Tätern und Opfern vor – die Vorwürfe wurden zurückgewiesen. Kinderschutz-Experten wie der Jesuit Hans Zollner vermuten dahinter die Gemeinschaft "Sodalicio", gegen die Prevost in Peru entschieden vorging. Wegen sexuellen Missbrauchs und Vertuschung wurde sie Mitte April vom Vatikan aufgelöst. (mtr)