Erzbischof von Westminster berichtet aus Konklave

Internationalisierung des Kardinalskollegiums für Kardinal ein Erfolg

Veröffentlicht am 02.06.2025 um 14:07 Uhr – Lesedauer: 

London ‐ Vor dem Konklave wurde spekuliert, wie der Gang an die Peripherien bei der Auswahl von Kardinälen wirken würde: Kann die Papstwahl gelingen, wenn sich die Wähler gar nicht kennen? Ein Kardinal zeigt sich begeistert von seinen Erfahrungen.

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Für Kardinal Vincent Nichols ist das Vorhaben von Papst Franziskus, das Kardinalskollegium internationaler zu machen, ein Erfolg. In einem Beitrag für den britischen "Catholic Herald" schreibt der Erzbischof von Westminster, dass er im Konklave viel von seinen Amtsbrüdern gelernt habe, auch von denen, die er vorher nicht gekannt hatte. "Die Peripherien, denen sich Papst Franziskus verpflichtet sah, waren gut vertreten, wie er es sich gewünscht hat", betonte Nichols.

Der englische Kardinal war erleichtert darüber, dass das echte Konklave überhaupt nicht wie der Film "Konklave" gewesen sei. Während des Konklaves habe es weder Streit noch politische Ränkespiele gegeben. Keiner hätte versucht, sich selbst voranzubringen oder einen anderen zu blockieren: "Es war in der Tat zeitweise von brüderlicher Einheit und betender Einsicht geprägt." Die Trennung von der Außenwelt sei vollständig eingehalten worden. "Ich musste nicht nur ohne mein Mobiltelefon und alle anderen elektronischen Geräte auskommen – sogar meine elektrische Zahnbürste wurde von den zuständigen Beamten schnell überprüft. Niemand wollte irgendetwas riskieren."

Über den neuen Papst zeigt sich Nichols sehr zufrieden. Leo XIV. verbinde viele Talente in sich und bringe das richtige Maß an Erfahrung in sein Amt ein. "Er hat auch eine sehr sanfte Art – und obwohl er klar denkt und entscheidungsfreudig sein kann, habe ich gesehen, wie er Schwierigkeiten gelöst hat, ohne Feinde hinter sich zu lassen", so der Kardinal weiter. Die ersten Tage des Pontifikats hätten gezeigt, dass Leo sein Amt als Dienst betrachte: "Die Würde des Menschen, die Verbindungen zwischen den Menschen, das Fundament des Glaubens an Christus, das unser gemeinsames Leben untermauert – all das steht auf seiner Prioritätenliste." (fxn)