Leo XIV.: Ohne seine Mitarbeiter kommt ein Papst nicht voran
Papst Leo XIV. hat seiner wichtigsten Behörde für ihre Unterstützung gedankt. "Es steht nicht im Text", sagte er am Donnerstag bei einer Audienz für das vatikanische Staatssekretariat, "aber ich sage ganz aufrichtig, dass in diesen wenigen Wochen – es ist ja noch nicht einmal ein Monat, seit ich in diesem Petrusamt bin – klar ist, dass der Papst nicht allein vorankommen kann und dass es notwendig, ja sogar sehr notwendig ist, auf die Mitarbeit vieler beim Heiligen Stuhl zählen zu können, insbesondere aber auf die aller Mitarbeiter des Staatssekretariats."
Robert Francis Prevost (69), seit 8. Mai als Leo XIV. Nachfolger von Papst Franziskus, äußerte sich vor rund 280 Männern und Frauen des Staatssekretariats, der wichtigsten Einrichtung der Römischen Kurie. Es ist für die diplomatischen Beziehungen des Heiligen Stuhls zu anderen Staaten und für die Politik des Vatikans verantwortlich. Angeführt wurde die Delegation von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der 2013 von Franziskus zum Chefdiplomaten ernannt wurde.
"Viele Laien und viele Frauen"
Leo dankte den Anwesenden für ihre Arbeit, die fast immer im Verborgenen stattfinde. Derzeit seien fast die Hälfte der Mitarbeiter Laien. "Und es gibt mehr als 50 Frauen, sowohl Laien als auch Ordensfrauen", betonte der Papst. Damit spiegle die Behörde das Antlitz der Kirche.
Seit Gründung im 15. Jahrhundert habe das Staatssekretariat einen immer universelleren Charakter angenommen und sich zunehmend erweitert. Aufgrund neuer Anforderungen habe die Behörde sowohl im kirchlichen Bereich als auch in den Beziehungen zu Staaten und internationalen Organisationen weitere Aufgaben übernommen, sagte Leo. "Darum will ich Euch meine Nähe und vor allem meine lebhafte Dankbarkeit ausdrücken."
Die Behörde sei eine große Gemeinschaft, die an der Seite des Papstes arbeite: "Gemeinsam teilen wir die Fragen, Schwierigkeiten, Herausforderungen und Hoffnungen des Volkes Gottes auf der ganzen Welt", sagte Leo XIV. Zugleich ermahnte er sie, sich nicht durch Ehrgeiz oder Feindseligkeiten vergiften zu lassen. "Seid vielmehr eine echte Gemeinschaft des Glaubens und der Nächstenliebe, Brüder und Söhne des Papstes, die sich großzügig für das Wohl der Kirche einsetzen", erklärte der Pontifex. (KNA)